Die städtischen Friedhöfe seien im aktuellen Todesfall nach wie vor gut nachgefragt, sagt der Leiter der Friedhofsverwaltung, Markus Pudschun. Aber die Zahl der Erdbestattungen geht zurück, und Urnengräber ( treten an deren Stelle. „Dadurch wird der Platzbedarf geringer", erklärt Baubürgermeisterin Sibylle Schüssler. Urnengräber können auch zehn Jahre früher – nach einer Mindesthaltefrist von 15 Jahren – aufgegeben werden. Der Hauptgrund dafür, dass der Hauptfriedhof immer mehr einem Flickenteppich gleiche, sei aber, dass seit Jahrzehnten bestehende Gräber aufgelöst würden. „Das traditionelle Familiengrab, das über Generationen hinweg bezahlt und belegt wurde, verliert immer mehr an Bedeutung", sagt Pudschun.
Langfristig soll versucht werden, Bestattungen auf bestimmten Flächen zu komprimieren und andere Grabfelder nicht mehr zu belegen. So könnten manche Gebiete renaturiert werden und für naturnahe Bestattungsformen zur Verfügung stehen „oder als Park dienen." Ein Prozess, der Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird.
Der bundesweite Trend „ist bis in unsere Ortsteile erkennbar", sagt Pudschun, „aber dort ist die Situation weniger prekär". In Büchenbronn tut sich dennoch bald etwas: Dem Wunsch von Ortsverwaltung und Ortschaftsrat soll Rechnung getragen werden. Ein Teil der Fläche soll für naturnahe Bestattungsangebote geöffnet werden. Pflegeleicht bis pflegelos soll die letzte Ruhe unter einer „Art Obstwiese, verbunden mit Trockenmauern und Grasfeldern" sein, sagt Pudschun. Ohne befestigte Wege, möglicherweise sogar ohne namentlicher Kennzeichnung. Angrenzend an den Friedhof könne ein Bestattungswald errichtet werden. „Das ist ein Angebot, das man in Pforzheim auch anbieten sollte", sagt Schüssler. Das Konzept soll schon in diesem Jahr vorgestellet werden. „Wenn es gewollt ist, kann es auch in diesem Jahr umgesetzt werden."